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Zero. Komma. Zero. Zero. Ich bin am Ende. Glücklich. Der Jakobsweg liegt hinter mir und zugleich vor mir. Hier am letzten Kilometerstein beginnt der Weg zurück. Nach Santiago und zurück in ein neues Leben.

Doch der Jakobsweg war erst der Anfang und vor mir langen noch viele Etappen, von denen ich an diesem Tag nichts ahnte.

Superacion de simismo. Selbstüberwindung. Darum ginge es, sagte mir jemand. Und nicht nur Selbstüberwindung, auch Überwindung von Durststrecken, Rückschlägen, Enttäuschungen. Darum geht es.

Den Berg hinunter

Ich bin ein freier Mensch.

Mit jedem Schritt den Berg hinunter bewege ich auch diesen Gedanken in mir.

Hinter mit liegt eine letzte Hüttengaudi mit meinen Auszubildenden. Ein letzter gemeinsamer Höhepunkt auf einer Alm, die natürlich unweit des Jakobsweges liegt.

Was für eine feine Ironie des Schicksal. Was für eine kunstreiche göttliche Fügung.

Fünfzehn Jahre lang hatte ich junge Menschen begleitet, damit sie als Bankberater ihre Aufgabe mit Erfolg, Spaß und Leichtigkeit erfüllten sollten.

Gestern hatte ich noch mit einer bunten Truppe gefeiert, dass sie genau dies gelernt und bewiesen hatten.

Heute hatte ich nicht nur ihnen, sondern meinem „Job“ bei der Bank ade gesagt.

Und jetzt war ich auf dem Weg in ein neues Leben, von dem ich nicht wusste, wie es genau aussehen würde.

Doch eines war klar während ich zwischen den Bergen vis-à-vis der Zugspitze von den Ehenbichler Alm ins Tag hinabstieg …

Ich hatte ein Ziel. Das Ziel, von Porto bis ans Ende der Welt zu gehen, zum Kap Finisterre. Und in nur neun Tages sollte es losgehen.

Einstweilen erfreute ich mich an der schönen Natur. Den Berg und Bäumen, dem Grün des Mooses und der Farne und am Rauschen des unvermeidlichen Wildbaches.

Und daran frei zu sein.

Ohne eine berufliche Verpflichtung, einen anstehenden Auftrag oder irgendwelche ungetane Arbeit … wie am ersten Tag der Schöpfung.

Opfer? Schöpfer!

Ehe ich mich versehe gehöre ich zu den Opfern, Verlierern und was für Bilder in solchen Situationen noch verwendet werden. Als ich diesen Satz in mein „Fusionstagebuch“ schrieb, steckte ich bereits mitten in der Krise.

Meine Firma hatte fusioniert. Eigentlich nichts besonderes. Viele Firmen fusionieren. Das ist notwendig, denn es gilt immer mehr fixe Aufgaben zu stemmen und gleichzeitig Geld zu verdienen.

Doch ich sollte nach über zwanzig Jahren in Führungsaufgaben als Spezialist für Personalentwicklung arbeiten? Diese Schuhe waren mit zu klein.

Also brach ich auf um mir neue Schuhe zu suchen, die vielleicht besser passen würden.

Überraschenderweise wurden es erst einmal Wanderschuhe …